Kurzfazit: Nach dem Preisrückgang und der Marktverunsicherung 2022/23 hat sich der Immobilienmarkt in Düsseldorf im Jahr 2025 spürbar stabilisiert – mit leicht steigenden Preisen und wieder wachsender Nachfrage. Rückenwind kam aus der Zinslandschaft (erstmalige Zinssenkung im April) und einer fortgesetzt robusten Mietentwicklung. Gleichzeitig bleibt der Markt zweigeteilt: Energieeffiziente, gut gelegene Objekte laufen deutlich besser als sanierungsbedürftige Bestände. Vergleichsstädte wie Köln, Frankfurt und Berlin zeigen ähnliche Muster; Neuss folgt dem Trend mit moderaterem Preisniveau und kleineren Losgrößen.
1) Rahmenbedingungen 2025: Zinsen, Preise, Nachfrage
Zinsen: Die Europäische Zentralbank hat am 17. April 2025 die drei Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt (Einlagenfazilität 2,25 %, Hauptrefi 2,40 %, Spitzenrefi 2,65 % ab 23. April). Das verbesserte die Finanzierbarkeit spürbar und stabilisierte die Nachfrage – auch wenn der weitere Zinspfad vorerst seitwärts eingeschätzt wird.
Preise in Deutschland: Der deutsche Immobilienpreisindex zeigte im Q2/2025 gegenüber Q2/2024 ein Plus von rund 3,9 %; gegenüber dem Vorquartal um 1,0 % – die fünfte positive Quartalsbewegung in Folge. Das spricht für eine verfestigte Bodenbildung mit moderatem Aufwärtstrend.
Mieten: Auf dem Wohnungsmarkt setzten die Mieten ihren Anstieg fort. Im 1. Halbjahr 2025 liegt der bundesweite Angebotsmedian bei rund 17,79 €/m², mit einem jährlichen Plus im zweistelligen Bereich; Neubauten liegen deutlich über Bestandsniveaus. Das unterstreicht den Nachfrage- und Angebotsdruck – insbesondere in wachsenden Städten.
Signal vom Portalmarkt: Marktdaten zeigen für Q3/2025 bei Bestandswohnungen ein +0,2 % zum Vorquartal und +2,0 % zum Vorjahr – ein Bild vorsichtiger Erholung bei Käufen, während die Mieten weiter zulegen.
2) Düsseldorf 2025: Preise, Segmente, Vermarktung
Preisrichtung: Im Konzert der deutschen Top-7-Städte zählt Düsseldorf 2025 zu den Gewinnern der Erholung. Für die Top-7 im Wohnsegment werden Jahreszuwächse im Bereich +5 % bis +6 % ausgewiesen; Düsseldorf liegt dabei im oberen Mittelfeld. Köln, Frankfurt und Berlin bewegen sich auf ähnlichem Terrain. Das legt nahe: Qualitäts- und Lageprämien sind wieder bezahlbar – Käufer greifen selektiv zu, wenn Preis, Lage und Zustand passen.
Mietmarkt & Rendite: Die hohe Mietdynamik stützt die Kalkulation im Bestand – vor allem bei sanierungsarmenoder bereits energieeffizienten Häusern. In städtischen Teilmärkten mit knapper Neubautätigkeit (z. B. innenstadtnahe Lagen) bleiben Angebotsengpässe sichtbar. Das trägt zu Renditestabilisierung bei und erklärt, warum investive Nachfrage (MFH, Teileigentum) wieder häufiger auftritt – allerdings objektspezifisch und mit strenger Due Diligence. Bundesweit ist eine deutliche Mietspreizung zwischen Bestand und Neubau erkennbar.
Segmentblick:
Eigentumswohnungen (Bestand): Gute Adressen in Oberkassel, Pempelfort, Derendorf, MedienHafen-Umfeldhaben 2025 wieder bessere Vermarktungsgeschwindigkeiten – allerdings preisdiszipliniert. Wohnungen mit ungünstigen Grundrissen oder Sanierungsstau benötigen klare Preissetzung.
Neubau: Hohe Bau- und Finanzierungskosten sowie Genehmigungsdauern halten die Fertigstellungszahlen niedrig – die Neubauprämie (Miete/Preis) bleibt ausgeprägt; Käufer achten auf KfW-Standard, Wärmepumpe, PV & Dämmung.
Einfamilienhäuser/Reihenhäuser: Nachfrage erholt sich besonders dort, wo Pendlerlage + Familieninfrastruktur zusammenkommen (z. B. Stadtgrenzen Richtung Meerbusch, Ratingen, Neuss). Modernisierte Objekte setzen sich klar ab.
Mehrfamilienhäuser (Anlage): 2025 mehr Selektivität: Stabilere Mikrolagen mit geringem Leerstandsrisikound überschaubarem Capex sind gefragt. Finanzierung bleibt kreditinstitutsabhängig, aber kalkulierbarer als 2023.
3) Vergleich mit Neuss, Köln, Frankfurt und Berlin
Neuss
Struktur & Größe: Neuss bewegt geringere Volumina, ist aber eng mit Düsseldorf verflochten (Pendler, Zulieferer, Dienstleistung). Der Gutachterausschuss meldete für 2024 gut 1.000 Kauffälle – nach dem Rückgang 2023. Für 2025 deutet vieles auf Belebung hin: Zinsentspannung + Nachholeffekte. Preisniveaus liegen unter Düsseldorf, was vor allem Erstkäufer und familienorientierte Käufer anzieht.
Ausblick Neuss: Mit Blick auf den Rhein-Kreis wurden 2025 neue Boden- und Immobilienrichtwerte bereitgestellt; die Region profitiert von suburbaner Nachfrage und erschwinglicheren Tickets in vielen Ortsteilen. Für 2026 ist – bei stabilen Zinsen – eine anhaltend moderate Erholung realistisch.
Köln
Marktgröße: Köln ist breit diversifiziert. 2025 zeigen sich – ähnlich wie in Düsseldorf – stabilere Preise und solider Mietdruck; Investoren achten in der Domstadt stark auf Mikrolage und Objektqualität.
Ausblick Köln: Solider Miettrend, moderates Kaufpreis-Repricing nach oben in guten Lagen, handelbare Renditen in peripheren Stadtteilen und bei revitalisierbaren Beständen. Einzelhandel High-Street bleibt selektiv; Spitzenrenditen verharren 2025 vielfach auf leicht angehobenen Niveaus.
Frankfurt
Transaktionsklima: Für H1/2025 mehren sich Signale einer Transaktionsbelebung, insbesondere bei hochwertigen ETW-Segmenten. Banken agieren pragmatischer, sofern Lagen, Cashflows und ESG-Pfad überzeugen.
Ausblick Frankfurt: Bei anziehenden Mieten und begrenztem Neubau zeigen Core-Lagen Solidität. In Büro-Teilsegmenten bleibt die Spreizung groß (Lage, Objektqualität, Leerstand). Wohninvestment: Selektion nach Capex-Risiko und Mietrecht entscheidend.
Berlin
Mieten & Preise: Nach einer Wachstumspause bei den Angebotsmieten in H2/2024 hat sich Berlin 2025 wieder seitwärts/aufwärts orientiert; langfristig ist die Hauptstadt bei der Mietentwicklung weiterhin Spitzenreiter. Die Preisentwicklung 2025 ist wieder positiv. Politische Rahmenbedingungen und Neubauengpässe halten die Strukturknappheit hoch.
4) Was treibt Preise und Nachfrage 2025 wirklich?
Zinsen/Finanzierung: Die April-Senkung war psychologisch und rechnerisch relevant; weitere Schritte sind nicht garantiert, der Markt kalkuliert mit Seitwärtsphase. Forward-Finanzierungen und aktualisierte Beleihungswerte kamen in Bewegung – das stützte Volumina.
Miete vs. Kauf: Stark steigende Mieten verbessern die Owner-Occupier-Rechnung (insbesondere bei gutem Eigenkapital). Investorenseitig stützen steigende Neuvertragsmieten die Renditeperspektive – aber nur, wenn Capex beherrschbar bleibt.
Neubauknappheit: Anhaltend niedrige Baufertigstellungen in Kernlagen halten den Angebotsdruck hoch; Neubaupreise bleiben über Bestand – mit ESG- und Energiekosten-Prämien.
ESG/Energieeffizienz: Hoch effiziente Objekte erzielen Preis- und Vermietungspremien; energetische Sanierungsbedarfe belasten Preisbildung spürbar. Regional zeigt sich eine wachsende Spreizung nach Effizienzklassen.
5) Düsseldorf: Teilmärkte im Detail
Premium-Lagen (z. B. Oberkassel, Carlstadt, MedienHafen-Nähe): Hohe Nachfrage, knapper Bestand, schnellerer Verkauf bei realistischem Pricing.
Gute Stadtrandlagen (z. B. Unterrath, Benrath, Heerdt): Familiennachfrage stabil; EFH/DHH mit solider Substanz und moderner Haustechnik setzen 2025 gute Preise durch.
Sanierungsbedürftiger Altbau: Verkauf möglich, aber Preisabschläge bleiben substanziell, falls Energie- und Sanierungsfahrplan fehlt.
Mehrfamilienhäuser: Wieder mehr Due-Diligence-Termine. Relevante Treiber: Ist-/Marktmiete-Gap, Leerstandsrisiko, Modernisierungsaufwand, Mieterstruktur. Quartiere mit stabiler Nachfrage laufen.
6) Prognose 2026 (12–18 Monate): Vorsichtiger Optimismus, aber selektiv
Preisniveau: Bei unveränderten Zinsen und anhaltend fester Mietbasis erwarten wir seitwärts bis leicht aufwärtsin guten Lagen; in einfachen Lagen und bei hohem Sanierungsstau eher Seitwärts/selektive Abschläge. Nationale Indikatoren deuten moderaten Auftrieb an, kein Boom.
Transaktionen: Mehr Abschlüsse als 2023/24, insbesondere in Eigennutzsegmenten und bei Beständen mit klarem ESG-Pfad.
Mieten: Überdurchschnittlich robust, solange Neubau schwach bleibt; Neuvertragsmieten bleiben treibend.
Risiken: Zinsüberraschungen, Baukosten, Regulatorik (Miet- & Energiepolitik), konjunkturelle Dellen.
Chancen: Energetische Sanierung (Förderkulisse), Umnutzungspotenziale, Revitalisierung gut gelegener Bestände.
7) Im Städtevergleich: Düsseldorfs relative Position
Düsseldorf vs. Köln: Ähnlicher Erholungspfad 2025, mit starker Mietbasis und selektiv steigenden Preisen. Kölns Markt ist etwas größer; Düsseldorf punktet mit internationalem Unternehmenscluster und hoher Kaufkraft. Preisauftrieb in beiden Städten messbar.
Düsseldorf vs. Frankfurt: Frankfurt zeigt spürbare Belebung in H1/2025, insbesondere bei hochwertigen citynahen ETW. Beide Städte profitieren von starken Dienstleistungssektoren; Frankfurt hat stärkere Zyklik im Büro-Teilmarkt.
Düsseldorf vs. Berlin: Berlin bleibt strukturell knapp (Mieten), politisch aber volatiler. Preisentwicklung 2025 wieder positiv, nach kurzfristiger Stabilisierung 2024. Düsseldorfs Markt ist kleiner, aber planbarer, mit geringerer regulatorischer Volatilität.
Düsseldorf vs. Neuss: Neuss bietet günstigere Einstiegspreise und familienorientierte Lagen; die Kauffallzahlen deuten auf solide Liquidität bei kleineren Losgrößen. Für 2025 spricht vieles für Mitbewegung mit Düsseldorf, aber auf niedrigerem Preisniveau.
8) Was bedeutet das für Verkäufer und Käufer?
Für Verkäufer in Düsseldorf:
Preisstrategie ist wieder Chancenhebel: Marktgerechte Startpreise führen 2025 häufiger zu zügigen Vermarktungen.
Objektvorbereitung zahlt sich aus: Energie- und Sanierungsnachweise, Wartungsprotokolle, realistischer Capex-Plan.
Timing: Die Nachfragefenster sind zurück – gut geplante Markteintritte (z. B. nach Ferien, mit vollständigen Unterlagen) funktionieren.
Für Käufer:
Finanzierung früh fixieren (Zinsbindung, Tilgung, Fördermittel).
Total-Cost-of-Ownership prüfen (Energie, Modernisierung, Hausgeld).
Lage- und Objektauswahl: Besser kleinere Kompromisse in der Fläche als Abstriche bei Lage/Qualität – die Miet- und Wertstabilität folgt der Lage.
9) Methodischer Hinweis (ohne Links)
Die Einschätzungen beruhen auf einer Bündelung von offiziellen Marktberichten der Gutachterausschüsse, Bank- und Portalindizes sowie Research-Publikationen (u. a. Deutschland- und Top-7-Analysen, Quartalsindizes, Wohnbarometer, EZB-Entscheidungsdaten). Zahlen wurden für 2025 zusammengeführt und qualitativ für Düsseldorf und die Vergleichsstädte eingeordnet – ohne Verlinkungen.
10) Schlussgedanke: 2025 ist das Jahr der selektiven Rückkehr
Düsseldorf hat 2025 die Kurve in Richtung Normalisierung und moderater Preissteigerungen bekommen. Der Markt belohnt Qualität – bei Lage, Energie, Zustand. Wer professionell vorbereitet, transparente Unterlagen liefert und realistisch bepreist, nutzt den Rückenwind. Für Käufer ist 2025/26 eine Phase der Chancen: bessere Auswahl als im Boom, klarere Kalkulation als 2023, und – bei passender Finanzierung – tragfähige Setups in guten Mikrolagen.
DÜSSELIMMO
Inhaber
Michael Ruland
Geschäftszeiten:
Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr
KONTAKT
DER HEISSE DRAHT ZU UNSEREN IMMOBILIENMAKLERN
Durch unseren Verbund in Düsseldorf stehen Ihnen viele geschulte und professionelle Immobilienmakler zur Verfügung. Zudem befinden sich in unserem Team auch Ansprechpartner für die Bereiche Architektur, Versicherung, Vorsorge und Finanzierung. Außerhalb von Düsseldorf arbeiten wir mit ca. 200 weiteren Immobilienberatern zusammen.